In der unweit Stuttgarts gelegenen Kreisstadt Leonberg lebte von 1808 bis 1889 Heinrich Essig, seines Zeichens Stadtrat und als Tierfreund weit über die Grenzen seiner Heimatstadt bekannt. 1846 unternahm er den ersten Schritt zur Züchtung des Leonbergers, indem er eine Landseer-Hündin mit einem großen langhaarigen Bernhardiner-Rüden kreuzte. Aus dieser Paarung gingen schwarzweiß gefleckte Tiere hervor von der Größe des Bernhardiners, ausgestattet mit guten Wach- und Hofhundeigenschaften. Über vier Generationen kreuzte Essig diese Hunde untereinander, zog nochmals einen Bernhardiner-Rüden hinzu und später noch Pyrenäenberghunde, um die weiße Farbe mehr in den Vordergrund zu bekommen. Nach dem Tode Essigs gab es Rückschläge, unter anderem deswegen, weil konkrete Standardfestlegungen fehlten. Der 1895 gegründete Leonberger-Club sowie der 1901 überarbeitete Standard, in dem großes Gewicht auf die rötlich-gelbe Farbe gelegt wurde, sorgten schließlich dafür, dass die Rasse gesichert werden konnte. Trotz aller Spekulationen über den Namen steht fest, dass Essig bewusst einen löwenhaften Hund schaffen wollte, ähnlich dem Wappentier seiner Heimatstadt.
Übersicht
Durchschnittliches Alter:
Mit der entsprechenden Pflege und Ernährung kann ein Leonberger bis zu 11 Jahre alt werden
Durchschnittsgröße und -gewicht:
Der Rüde wird zwischen 72 und 80 cm groß und erreicht dabei ein Gewicht von 50 bis 70 kg. Die Hündin wird zwischen 65 und 75 cm groß und erreicht ein Gewicht von 45 bis 60 kg.
Persönlichkeit, Charaktereigenschaften und Temperament:
Der Leonberger ist ein ruhiger, ausgeglichener und gutmütiger Hund. Er ist selbstsicher und bringt eine souveräne Gelassenheit mit. Er ist intelligent und besitzt ein mittleres Temperament, ist jedoch lärmunempfindlich. Aufgrund von seiner Größe sollte jedoch eine fundierte und konsequente Erziehung erfolgen. Ein solcher Leonberger ist ein ausgesprochen kinderfreundlicher Hund, der überallhin mitgenommen werden kann.
Zusammenleben mit anderen Haustieren:
Wurde der Leonberger von klein auf an andere Haustiere und Hunde gewöhnt, sollte es zu keinen größeren Problemen kommen.
Pflege
Die reichlich lange, anliegende Behaarung des Leonbergers ist mittelweich bis derb und nie gescheitelt. Überall, trotz guter Unterwolle, sind noch die Formen des Körpers zu erkennen. Am Hals und an der Brust hat der Leonberger eine gut ausgebildete Mähne. Er wird löwenfarben, gelbbraun oder rostbraun mit schwarzer Maske gewünscht, wobei dunkle bis schwarze Haarspitzen zulässig sind. Ab und zu kommen auch sandfarbene Tiere mit dunklen Haarspitzen vor. Das lange Fell bedarf einer intensiven Pflege. Tägliches Bürsten verhindert, dass es verfilzt und verdreckt.
Entscheidungshilfe
Ideale Besitzer:
Der Leonberger ist ein idealer Begleit- und Familienhund. Er schließt sich seiner Familie eng an. Jedoch sollte bedacht werden, dass es sich um eine sehr große Hunderasse handelt.