Endlich ist es so weit: Ein Welpe zieht ein! Und natürlich ist der Kleine voller Energie, extrem verspielt und wahnsinnig neugierig – er will seine Menschen kennenlernen und sein neues Heim erkunden. Das soll (und muss!) er auch dürfen, denn er soll sich ja möglichst schnell wohl und geborgen fühlen. Gleichzeitig sollte er auch von Anfang an lernen, wo seine Grenzen liegen und was von ihm erwartet wird.
Je früher du deinen Welpen erziehst, desto besser – und so entspannter das spätere Miteinander. Wir erklären dir alle wichtigen Grundlagen der Welpenerziehung und geben dir wertvolle Tipps an die Hand, mit denen du deinen kleinen Vierbeiner optimal auf sein späteres Leben vorbereitest.
Ganz klar: Deinen Welpen erziehst du ab dem Tag, an dem er bei dir einzieht. Viele frischgebackene Hundebesitzer erlauben ihrem neuen Familienmitglied eine Eingewöhnungsphase, in der das Welpentraining erst einmal keine Rolle spielt. Allerdings ist das leider genau der falsche Weg. Wenn du deinem Welpen zur Eingewöhnung Dinge erlaubst, die später tabu sein sollen – wie das Schlafen im Bett, die Nutzung der Couch oder das Füttern vom Tisch – wird es anschließend umso schwieriger, ihm diese Dinge wieder abzugewöhnen. Nimm dir stattdessen extra viel Zeit zur Eingewöhnung für deinen kleinen Vierbeiner, spiele mit ihm und verwöhne ihn mit Streicheleinheiten. So wird er Vertrauen aufbauen und sich rasch wohlfühlen. Aber zeige ihm auch direkt klare Grenzen auf und mache deutlich, welche Verhaltensweisen erwünscht sind und welche nicht.
Natürlich solltest du deinen kleinen Welpen nicht gleich mit unzähligen Trainingseinheiten überfordern, aber einige Dinge sollte das neue Familienmitglied möglichst schnell lernen, wie zum Beispiel draußen auf die Toilette zu gehen. Andere Regeln und Verhaltensweisen bringst du deinem Welpen am besten bei, indem du das Training spielerisch in den Alltag einbindest und regelmäßig wiederholst. Dann wird dein Welpe schon bald verstanden haben, was er tun darf bzw. soll und was nicht.
Auch wenn es bei aller Freude über das neue Familienmitglied schwerfällt und dein Vierbeiner dich noch so treuherzig anblickt: Bleibe konsequent! Die frühzeitige und konsequente Welpenerziehung ist nicht nur wichtig für ein friedliches Zusammenleben von Zwei- und Vierbeinern, sie ist auch wichtig für die gesunde Entwicklung deines Hundes und sein späteres Sozialverhalten. Dein Welpe muss die Welt entdecken dürfen, aber er muss auch lernen, welche Regeln für ihn gelten und wie er sich anderen Menschen und Artgenossen gegenüber zu verhalten hat.
Wenn du beim Training folgende Tipps berücksichtigst, wird das Welpentraining sowohl dir als auch deinem Vierbeiner großen Spaß machen und für viel Freude sorgen.
Rede nicht in langen Sätzen auf deinen Hund ein und erkläre ihm nicht, warum er etwas tun oder lassen soll – das wird er ohnehin nicht verstehen. Stattdessen wird er irgendwann abschalten und auch die eigentlichen Signalwörter nicht mehr herausfiltern.
Gib ihm stattdessen kurze, klare Hörzeichen und sprich mit ruhigem, aber ernstem Tonfall. Mit klaren Hörzeichen gibst du auch deinem Hund mehr Sicherheit, denn dein Vierbeiner ist ebenfalls schnell frustriert, wenn er nicht versteht, was du von ihm willst.
Hunde reagieren extrem gut auf unsere Körpersprache und können verschiedene Gesichtsausdrücke deuten. Verknüpfe die Hörzeichen zu Beginn mit eindeutigen Gesten, da dein Welpe diese am Anfang schneller deuten kann als einzelne Wörter. Motiviere deinen kleinen Vierbeiner zudem mit einem ermutigenden Gesichtsausdruck – dann wird er das Welpentraining schnell als Spiel verstehen und gerne mitmachen.
Wir wissen, wie schwierig es ist, den großen Kulleraugen und dem unschuldigen Blick zu widerstehen. Nichtsdestotrotz solltest du deinem Welpen von Anfang an klare Grenzen setzen. Erlaube dem neuen Familienmitglied zu Beginn nichts, das später verboten sein soll, denn sonst wirst du Schwierigkeiten haben, es ihm wieder abzugewöhnen.
Für Welpen ist es normal, ihre Spielkameraden beim Spielen zu beißen oder zu zwicken, bei Menschen sollten sie das aber auf keinen Fall machen. Außerdem müssen Junghunde die Welt erst noch entdecken, und das machen sie mit großer Hingabe: Sie nehmen alles in den Mund und kauen so ziemlich alles an, ohne zu wissen, wie teuer das Sofa war oder wie viel das neue Paar Schuhe gekostet hat. Klare Grenzen bei der Welpenerziehung sind nicht nur für den Familienfrieden und die Unversehrtheit deiner Möbel wichtig, sie geben deinem Hund zudem Orientierung und Sicherheit in seinem neuen Sozialverband.
Hunde lernen am besten, wenn erwünschtes Verhalten positiv verstärkt wird. Wenn dein Hund also etwas gut gemacht oder sich vorbildlich verhalten hat, heißt es loben, loben, loben! Übertreibe dabei ruhig und lobe ihn überschwänglich – ein neutrales „gut gemacht“ wird er nicht verstehen. Du musst ihm zeigen, wie toll seine Leistung war und wie sehr du dich darüber freust. Dabei ist allerdings wichtig, dass du deinen Welpen sofort lobst und nicht erst ein paar Sekunden später, damit er das Lob auch mit der jeweiligen Handlung verknüpfen kann.
Wenn dein Welpe unerwünschtes Verhalten zeigt – wenn er zum Beispiel am Tisch um Essen bettelt, dich anknurrt oder übermäßig bellt – ignoriere ihn, egal wie schwer es fällt. Wenn du es nämlich nicht tust und dich stattdessen deinem Welpen zuwendest, wird er lernen, dass er deine Aufmerksamkeit bekommt, wenn er dieses Verhalten an den Tag legt. Und dein Welpe möchte nichts mehr als deine Aufmerksamkeit! Wenn du ihn einfach ignorierst, lernt er hingegen, dass ihn sein Verhalten nicht ans Ziel führt.
Neben den Grenzen, die du größtenteils individuell bestimmst und festlegst, muss dein Welpe selbstverständlich grundlegende Dinge wie seinen Namen lernen. Er muss außerdem schnell stubenrein werden und damit klarkommen, auch mal allein zu Hause zu bleiben. Wenn er dann noch die wichtigsten Grundhörzeichen lernt, steht einem friedlichen und entspannten Miteinander nichts mehr im Weg.
Bringe deinem Welpen möglichst früh die folgenden Grundlagen bei:
Vielleicht hat dein Welpe seinen Namen noch nicht gelernt, vielleicht hast du ihm aber auch einen neuen Namen gegeben – in jedem Fall muss er lernen, diesen Namen mit sich selbst zu verknüpfen, damit er weiß, wann seine Aufmerksamkeit gefragt ist.
Warte auf einen Moment, in dem dein Welpe nicht abgelenkt ist, dich gerade aber auch nicht beachtet. Rufe nun deutlich seinen Namen. Sobald er dich daraufhin ansieht, lobe ihn überschwänglich und belohne ihn vielleicht sogar mit einem Leckerli. Wiederhole das jeden Tag ein paar Mal, dann wird dein Welpe bald hören, wenn du ihn rufst.
Hunde sind von Natur aus keine Nestbeschmutzer und mögen es nicht, ihr Geschäft in der Nähe ihres Schlafplatzes zu erledigen. Allerdings haben Welpen ihre Blase noch nicht unter Kontrolle und so wird es in der Anfangszeit sicherlich das ein oder andere Malheur geben. Bestrafe deinen Hund in diesem Fall nicht, denn er macht es nicht mit Absicht und wird nicht verstehen, warum du wütend bist.
Es dauert in der Regel nicht lange, deinen Welpen stubenrein zu bekommen. Gehe alle 2–3 Stunden mit ihm nach draußen (auch nachts!), damit er sich erleichtern kann, und lobe ihn, sobald er sein Geschäft verrichtet hat. Am Anfang ist es mitunter ratsam, deinen Hund hinauszutragen, denn auf deinem Arm wird er sich grundsätzlich nicht erleichtern. Wenn du ihn immer auf Gras absetzt, wird er den Geruch und das Gefühl des Untergrundes bald mit dem Urin- bzw. Kotabsatz verknüpfen, beides löst dann quasi einen Reflex bei ihm aus. Bleibe anschließend noch eine Weile mit ihm draußen, damit er ein wenig herumschnuppern kann. Wenn du ihn nach dem Geschäft sofort wieder reinbringst, kann es sein, dass er das Pipimachen beim nächsten Mal hinauszögert, um länger draußen bleiben zu können.
Später empfiehlt es sich, feste Gassigehzeiten einzuführen, damit dein Vierbeiner die Gewissheit hat, dass er sich regelmäßig erleichtern kann.
Willst du deinen Welpen erziehen, bringe ihm von Anfang an bei, wie er an der Leine zu laufen hat, damit er später kein Leinenrüpel wird oder dich im Erwachsenenalter hinterherzieht. Was du deinem Hund einmal erlaubst, ist ihm später nur schwer wieder abzugewöhnen.
Dein Hund sollte an der lockeren Leine gehen, nicht zerren oder kreuz und quer umherlaufen. Zeige deinem Welpen, dass du die Leine führst und die Richtung bestimmst. Bleibe stehen, sobald sich die Leine spannt, weil dein Vierbeiner in eine andere Richtung zerrt. Warte, bis sich die Leine wieder lockert und gehe dann erst weiter. So lernt dein Welpe von Anfang an, beim Gassigehen auf dich zu achten und sich deinem Tempo anzupassen. Allerdings solltest du beim Gassi gehen auch auf deinen Hund achten und dich zum Beispiel nicht von deinem Handy ablenken lassen, sonst wird deinem Hund schnell langweilig und er zieht erst recht woanders hin, wo es ihm spannender erscheint.
Informiere dich neben dem Welpentraining auch darüber, wie viel Bewegung dein Welpe braucht und was du tun solltest, wenn dein Welpe nicht Gassi gehen will.
Für Welpen ist es ganz normal, ihre Spielkameraden auch mal zu beißen und zu zwicken, und es ist nicht ungewöhnlich, dass dein Welpe beim Spielen versucht, auch nach dir oder anderen Personen zu schnappen. Damit das Beißen nicht zur Angewohnheit und später zum Problem wird, solltest du es unbedingt von Anfang an unterbinden.
Brich das Spiel sofort ab, wenn dein Vierbeiner anfängt zu schnappen, verlasse den Raum und ignoriere ihn für einen Moment. Falls er dich schon erwischt hat, reibe dir mit schmerzverzerrtem Gesicht die imaginäre Bisswunde und gib ihm so zu verstehen, dass er dir wehgetan hat (auch wenn er das nicht hat!). Sobald dein Hund ein Abbruchsignal wie „Aus!“ oder „Nein!“ gelernt hat, kannst du auch dieses anwenden, sobald er schnappt. Solange er das Hörzeichen aber noch nicht beherrscht, schenkst du ihm damit unbeabsichtigt sogar Aufmerksamkeit für sein Verhalten.
Damit dein Vierbeiner in Zukunft nicht jedes Mal direkt am Tisch steht, sobald es Essen gibt, oder sich mitten in der Küche platziert, wenn du kochst, solltest du das Betteln direkt unterbinden.
Zuallererst: Gib deinem Welpen niemals (und damit meinen wir wirklich niemals!) Essen direkt vom Tisch oder von der Arbeitsplatte. Sobald das erste Häppchen fällt, wird es extrem schwer werden, ihm das Betteln wieder abzugewöhnen. Natürlich spricht nichts dagegen, deinem Hund ab und an einen kleinen Happen von deinem Essen abzugeben, aber entferne dich dafür vom Tisch bzw. aus der Küche. Im besten Fall verwahrst du die Leckerei, bis dein Hund etwas richtig toll gemacht und sich die Belohnung redlich verdient hat.
Sobald dein Hund die entsprechenden Hörzeichen erlernt hat, kannst du ihm auch mit einem ernsten „Nein!“ signalisieren, dass sein Verhalten unerwünscht ist, oder ihn während des Essens auf seinen Platz schicken. Wir wissen natürlich, wie schwierig es ist, den dunklen Kulleraugen zu widerstehen, die einen von unten anblicken. Bleibe dennoch in jedem Fall hart, auch wenn es dir schwerfällt.
Natürlich wird es Situationen geben, in denen dein Hund auch mal allein zu Hause bleiben muss. Allerdings sind Hunde von Natur aus Rudeltiere und müssen das Alleinsein zunächst einmal erlernen. Wenn dein Welpe gerade erst bei dir eingezogen ist, solltest du ihn auf keinen Fall schon allein lassen, denn er muss erst noch Vertrauen zu dir aufbauen.
Gewöhne deinen Hund zunächst an das Alleinsein, indem du in ein anderes Zimmer gehst und die Tür schließt. Warte ein paar Minuten, komme wieder hinaus und gehe deiner Tätigkeit nach, ohne deinen Welpen groß zu beachten. Steigere dann nach und nach die Zeit deiner Abwesenheit und beobachte das Verhalten deines Hundes unbemerkt durch den Türspalt oder horche auf seine Reaktion. Sobald du dir sicher bist, dass dein Hund ruhig bleibt, verlasse das Haus. Steigere auch hier nach und nach die Zeit deiner Abwesenheit.
Wichtig ist, dass du das Haus einfach verlässt, ohne dich groß zu verabschieden, das gilt sowohl für Welpen als auch für ausgewachsene Hunde. Denn nur so lernt dein Hund, dass es ganz normal ist, dass du ab und an ohne ihn rausgehst. Ebenso solltest du deinen Hund nach der Rückkehr nicht gleich überschwänglich begrüßen, sondern zunächst deine Jacke ablegen und die Einkaufstaschen abstellen. Tue einfach so, als sei nichts passiert!
Natürlich solltest du das Welpentraining langsam angehen, denn dein kleiner Vierbeiner muss nicht gleich alle Hörzeichen auf einmal lernen. Das würde ihn ohnehin nur überfordern und nicht den gewünschten Erfolg erzielen. Dennoch gibt es einige Grundhörzeichen, die du deinem Welpen möglichst früh beibringen solltest, da sie für ein harmonisches Miteinander und auch für die Sicherheit deines Hundes essentiell sind.
Zu den wichtigsten Hörzeichen, die dein Hund möglichst früh lernen sollte, zählen:
Wie du deinem Hund diese und andere Hörzeichen beibringst, erfährst du ausführlich in unserem PEDIGREE® Trainingscenter für ein erfolgreiches Hundetraining.
Als Erstes müssen Welpen lernen, dass es klare Grenzen gibt. Die Welpenerziehung beginnt ab dem Moment, in dem der Welpe einzieht, da einmal erworbene Verhaltensweisen dem Hund später nur sehr schwer wieder abzugewöhnen sind. Ein Welpe sollte deshalb direkt lernen, dass er nicht betteln oder beißen darf und wie er richtig an der Leine läuft. Er muss lernen, stubenrein zu werden und auch mal alleine zu bleiben. Außerdem sollten die wichtigsten Grundhörzeichen möglichst schnell trainiert werden.
Welpen können beim Training durchaus mit Leckerlis belohnt werden, wenn sie etwas sehr gut gemacht haben. Leckerlis dienen dem Hund auch zur Motivation und sind für das Erlernen bestimmter Grundhörzeichen wie „Sitz“ notwendig. Allerdings sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Hund über den Tag verteilt nicht zu viele Leckerlis zu sich nimmt und dass er Leckerlis bekommt, die seinen Bedürfnissen entsprechen.
Man sollte bereits bei der Welpenerziehung darauf achten, das Anspringen zu unterbinden. Ansonsten kann es nicht nur lästig werden, sondern auch schnell Ärger mit sich bringen, wenn dein Hund deine Bekannten oder sogar Fremde anspringt. Wenn dein Welpe andeutet, dass er an dir hochspringen will, tritt entweder zurück, sodass er sein Ziel verfehlt, oder drehe deinem Welpen den Rücken zu. Ignoriere also in beiden Fällen den Versuch und gehe nicht verbal darauf ein, sonst lernt dein Welpe, dass er für dieses Verhalten deine Aufmerksamkeit bekommt. Wenn er bereits ein Abbruchsignal wie „Aus“ oder „Nein“ beherrscht, kannst du auch dieses ausrufen, sobald er zum Sprung ansetzt. Im direkten Kontakt mit Fremden sollte der Welpe selbstverständlich an der Leine geführt werden, damit du ihn verlässlich am Anspringen hindern kannst.
Mehr dazu, wie du Welpen erziehst und das Welpentraining richtig angehst, erfährst du auch in unserem PEDIGREE® Trainingscenter für ein erfolgreiches Hundetraining.